SFMT Newsletter November 2020

Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit bezeichnen wir Personengruppen in einer neutralen Form (Mitarbeiter, Kollegen), wobei wir immer sowohl weibliche als auch männliche Personen meinen.

Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser

Es ist November 2020! Wer hat an der Uhr gedreht?

In den letzten Jahren gab es Spekulationen darüber, ob die aktuellen 20er Jahre ähnlich wie anno 1920 werden. Aus musikhistorischer Sicht waren die besagten 1920er Jahre eine Blütezeit für die Musik, Kunst, Kultur und Wissenschaft. Die „Goldenen Zwanziger” folgten in Reaktion auf den Ersten Weltkrieg. Es scheint, als wäre diese Nachkriegswelt, mit der Entstehung der charakteristisch-tanzbetonten Musik, für einen kurzen Moment wieder aufgeblüht. Szenen in Städten wie Berlin, New York, Shanghai und Moskau erinnern daran, dass sich die Menschen zwischen Tanzlokalen, Kabaretts, Bühnen, Cafés und Bars an verschiedenen Kulminationspunkten rege austauschten und Gemeinschaften suchten. Aus der Geschichte wissen wir, dass dies nur eine blühende Phase der Zwanziger war und zum Schluss in einer Weltwirtschaftskrise mit fatalen Konsequenzen endete. Hundert Jahre später befinden wir uns in den neuen 2020er Jahren. Die Globalisierung hat einen komplett neuen Charakter bekommen und wir befinden uns seit geringer Zeit wieder in einer globalen Krise. Dass Kunst, Musik, Mode, Architektur auf gesellschaftliche Krisen reagieren, hat sich in den Geschichtsbüchern manifestiert. Das Bewusstwerden der Ungewissheit darüber, wie sich unsere globale Zukunft verändert, ist unsere neue Realität geworden und fordert uns als Gesellschaft und auch als Individuum enorm.

Dieses Jahr zieht sich nun wortwörtlich, aber auch symbolisch gesprochen, in den Winter zurück und die Umgebung wird karg. Was uns im nächsten Frühling blüht, wissen wir nicht, doch vielleicht ist es genau die Fürsorge der Umgebung, die für eine zukünftige Blütezeit wichtig ist. Als Musiktherapeuten sind wir an der Quelle der Kreativität und unterstützen Menschen in ihren Krisen und da ist es umso wichtiger, dass wir uns selber und unserer Umgebung auch Sorge tragen.

Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Kraft und Mut in dieser Zeit, um Ihre eigene Kreativität zu nähren. Unser letzter Newsletter dieses Jahres beschäftigt sich mit verschiedenen Themen rund um den interdisziplinären Austausch. Vielleicht ist es genau die Qualität des Austausches und der Zusammenarbeit, die es in Zeiten wie diesen braucht.

Wir danken allen Beteiligten für die Beiträge und Unterstützung.

Tragen Sie sich Sorge!

 

Im Namen des Vorstandes

Diandra Russo

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