Transversale Kompetenzen

Transversale Kompetenzen (Soft Skills) und Kunsttherapie

Der rasante Wandel der Arbeitswelt, der sich in den letzten Jahren vollzogen hat, wird sich auch in Zukunft fortsetzen, und dies macht es schwierig zu bestimmen, welche spezifischen Kompetenzen (oder Hard Skills) tatsächlich wichtig sein werden, da dies eng mit den sich abzeichnenden Berufsprofilen zusammenhängt, zu denen es viele Fragezeichen gibt.

In diesem Szenario erleben wir nun, was man als "Rache der transversalen Kompetenzen und der Soft Skills" bezeichnen könnte: Der Begriff Soft Skills ist nicht sehr neu, er wurde bereits in den 1960er Jahren verwendet, aber die Kompetenzen, auf die er sich bezieht, galten lange Zeit als Zusatzkompetenzen zu den solideren Hard Skills. Diese Ansicht ist heute überholt.

Heute ist es ganz klar, dass gerade die transversalen Kompetenzen der einzige Fixpunkt in der heutigen Arbeitswelt sind und jedem Kontext und jeder Entwicklung, die die Arbeit erfährt, zugrunde liegen.

In einem WEF-Artikel, der eine LinkedIn-Umfrage unter Personalfachleuten kommentiert, heisst es: «Der Begriff Soft Skills wird der komplexen Kombination von Fähigkeiten, die er beschreibt, kaum gerecht: Einfühlungsvermögen, emotionale Intelligenz, Kreativität, die Fähigkeit zur Zusammenarbeit und Kommunikation, um nur einige zu nennen.»

Obwohl sie nie Gegenstand von MBA-Abschlussarbeiten und Dissertationen waren, sind Soft Skills heute wichtiger denn je.

So sehr, dass 80 Prozent der LinkedIn-Befragten sagen, dass sie für den Unternehmenserfolg immer wichtiger werden, und sogar 89 Prozent angaben, dass es den schlechtesten Mitarbeiter:innen in ihrem Unternehmen an Soft Skills mangelt.

Liste der Soft Skills

o Kommunikation

o Einfühlungsvermögen

o Kreativität

o Flexibilität

o Kritisches Denken

o Zwischenmenschliche Fähigkeiten

o Verantwortung

o Stressbewältigung

o Führungsqualitäten

o Teamarbeit

o Arbeitsethik

Die Bedeutung von Soft Skills in Unternehmen

Arbeitgeber:innen brauchen ihre Mitarbeiter:innen mehr denn je, wenn sie relevant und wettbewerbsfähig bleiben wollen. Ebenso erwarten – ja fordern – die Mitarbeiter:innen mehr von den Organisationen, für die sie arbeiten.

Eine von LinkedIn durchgeführte weltweite Umfrage unter 5’000 Personalfachleuten und Managern, kombiniert mit einer Verhaltensdatenanalyse, zeigt, dass die folgenden vier Trends die Arbeitswelt in den Unternehmen in den kommenden Jahren beeinflussen werden: Soft Skills (91 Prozent), Arbeitsflexibilität (72 Prozent), Anti-Belästigungs-Kultur (71 Prozent) und Gehaltstransparenz (53 Prozent).

Künstlerische Therapie in Unternehmen

Innerhalb eines Unternehmens treten wie im Privatleben emotional und mental herausfordernde Situationen auf. Auch in einem organisatorischen Kontext kann durch das Experimentieren mit künstlerischen Methoden und Werkzeugen ein Prozess der Selbsterkenntnis aktiviert werden, der zu Wachstum, Teamarbeit, Innovation, verbesserten zwischenmenschlichen Beziehungen und dem Umgang mit Stress, Konflikten und organisatorischen Veränderungen führt. Die Kunsttherapie mit ihren verschiedenen Fachrichtungen kann zur Steigerung der Kreativität bei der Problemlösung beitragen und fördert die Entwicklung transversaler Fähigkeiten. In diesem Sinne kann die Kunsttherapie also ein originelles Instrument für die Managementausbildung sein.

Es scheint somit, dass gerade in der heutigen Zeit mit ihren Herausforderungen und Möglichkeiten künstlerische Therapien und insbesondere die Musiktherapie gross gefragt sind in der Ausbildung der Menschen in verschiedenen Kontexten und auf verschiedenen Ebenen.

Wenn wir Musiktherapeut:innen uns als Expert:innen von Soft Skills betrachten könnten, so ist es sicher nicht abwegig zu behaupten, dass auch unsere Grundkompetenzen wie Flexibilität, Stressbewältigung oder Einfühlungsvermögen angesichts der heutigen Weltlage besonders intensiv herausgefordert werden. Auch berufspolitisch bewegen wir uns immer wieder zwischen kritischem Denken und der Bereitschaft zum «Reiten auf der Welle» der (unvermeidbaren und das Leben ausmachenden) Veränderungen.

Mehr denn je können wir Musiktherapeut:innen durch unsere Grundhaltung unseren Patient:innen und Klient:innen ein Modell sein im Durchlaufen von Prozessen, in denen wir unsere Grundkompetenzen einsetzen, aber auch Mut haben, aus unserer Komfortzone herauszutreten und vielleicht ganz neue, meist (erweiterte?) transversale Kompetenzen an uns zu entdecken und zu kultivieren.

Diana Ramette-Schneider

 

Quellen:

https://www.university2business.it/ricerca-del-lavoro/competenze-trasversali-la-rivincita-delle-soft-skill/ (Feb 2021)

https://www.stateofmind.it/2016/02/arte-terapia-formazione-manager/ (Feb 2016)

 

zurück

 

Kommentare

Kommentare und Antworten

×

Name ist erforderlich!

Geben Sie einen gültigen Namen ein

Gültige E-Mail ist erforderlich!

Gib eine gültige E-Mail Adresse ein

Kommentar ist erforderlich!

Google Captcha ist erforderlich!

* Diese Felder sind erforderlich.

Sei der erste der kommentiert