SFMT/ASMT-Newsletter Februar 2017

Vorwort

"Die Intuition ist ein göttliches Geschenk, der denkende Verstand ein treuer Diener. Es ist paradox, dass wir heutzutage angefangen haben, den Diener zu verehren und die göttliche Gabe zu entweihen."

Gemäss der Zeitschrift "Psychologie heute" hat Albert Einstein dies einmal erwähnt. In der so komplexen Welt von heute kann es eine grosse Hilfe sein, dieses Geschenk und diesen Diener zu kultivieren und darauf zu vertrauen. Dies gilt auch besonders für uns Musiktherapeuten. Sandra Lutz Hochreutener wies während meiner Ausbildung darauf hin, dass ein Praktikum mit Personen mit mehrfach schweren Behinderungen sehr gut dazu dienen könne, die eigene Arbeitsintuition zu entwickeln. Aus dem Grund, da man oft mit dem Verstand nicht weiter kommt und man ein anderes "Instrument", eben die Intuition als "Geschenk" dazu braucht. Und genau dies helfe danach auch bei einem Klientel, welches keine Behinderungen habe. Das ist mir geblieben und ich kann dies aus eigener Erfahrung bestätigen.

Was mich zu dieser Thematik führte? Es war eine Mischung aus Verstand und intuitivem Impuls. Wir vom Vorstand wünschen euch ebenfalls in eurem Arbeitsalltag eine gute Mischung davon. Und dass ihr die teilweise intuitive Arbeitsweise reflektieren und danach mithilfe des Verstandes anderen Personen zugänglich machen könnt. Denn eine gute musiktherapeutische Arbeit beruht auf Intuition und Wissen(-schaft). Die wissenschaftliche Forschung, welche manchmal etwas unbeliebt und nicht immer auf Anhieb zugänglich ist, dient dazu, die musiktherapeutische Arbeit bei Ärzten, Psychotherapeutinnen und Kostenträgern professionell zu vertreten und zu erläutern. So dass die Musiktherapie in unserer Gesellschaft weiterhin gefestigt und auch ausgebaut werden kann.

Der erste Newsletter im 2017 berichtet zum Symposium „Dissonanzen. Musiktherapie im Spannungsfeld von Gesellschaft und Politik“ sowie zur Tagung des Arbeitskreises „Kreative Therapien in der Neurorehabilitation“ und über die neue Buchveröffentlichung „Burnout und Musiktherapie“. Zudem gibt es Informationen aus der Ethikkommission sowie zur Neueinführung des Tarifes 590 für selbsterwerbende MusiktherapeutInnen.

Oliver Posch