Schweizer Präsentation zu 30 Jahren EMTC

Es ist etwas länger her, seit Annette Cox als schweiztypischer Beitrag für die Feierlichkeiten zu den 30 Jahren EMTC am 10. EMTC Musiktherapie-Kongress in Edinburgh den Text über das Alphorn in der Volksmusik und in der Musiktherapie geschrieben und vorgestellt sowie über den QR-Code ein Musikvideo bereitgestellt hat.

Dieser Text hat grossen Anklang gefunden und wir finden, dass es sich auch im Nachhinein noch sehr lohnt, ihn hier zu präsentieren, zumal wir Musiktherapeut:innen nicht alle mit dem Alphorn, seiner Geschichte, seiner Wirkung und seinem Potential in der Musiktherapie vertraut sind.

Hier für euch eine Übersetzung des Textes auf Deutsch:

LAND: Schweiz

NAME DER EMTC LANDESVERTRETERIN: Beate Roelcke

TEXT UND VIDEO: Annette Cox, Vorstandsmitglied des SFMT

Das von den Schweizern als Nationalsymbol geschätzte, aber in allen Alpenländern heimische, Alphorn wird seit Jahrhunderten als Kommunikationsmittel in abgelegenen Bergregionen verwendet und ist bis zu zehn Kilometer weit zu hören. Die Verwendung des Alphorns in der Musiktherapie ist weit verbreitet. Das Fehlen von Ventilen oder Löchern bedeutet, dass das Spielen des Alphorns nur wenig Feinmotorik erfordert, was es ideal für den Einsatz in neurologischen Rehabilitationseinrichtungen machen kann. Kinder mit Asthma empfinden das Spielen eines so großen Instruments als ermächtigend und aufregend, und atmen beim Spielen oft automatisch freier und tiefer, was wahrscheinlich auf die enorme Länge des Alphorns zurückzuführen ist.

Für ältere Menschen kommt das Alphorn mehrheitlich in der rezeptiven Musiktherapie zum Einsatz und weckt oft besondere Erinnerungen, sei es an die Kindheit auf dem Lande oder an Ferien in den Bergen. Jung und Alt genießen das aufregende Gefühl, auf einem so großen Instrument einen Ton zu erzeugen, und die Improvisation wird dadurch erleichtert, dass das Alphorn auf die natürliche Obertonreihe beschränkt ist.

Die von Natur aus "verstimmten" Obertöne verleihen dem Instrument einen besonderen Charme, der angeblich so gefühlsbetont ist, dass es unter bestimmten Umständen verboten war, in der Nähe von Schweizer Soldaten, die im Ausland kämpften, ein Alphorn zu spielen, weil man befürchtete, sie könnten von Heimweh überwältigt werden, desertieren und nach Hause zurückkehren.

Für ein Videobeispiel mit diesen Obertönen scannen Sie den QR-Code: (siehe unten)

Treasured by the Swiss as a national symbol, though native to all alpine lands, the alphorn has been used for centuries as a means of communication throughout remote mountain regions and can be heard up to 10km away.

The Alphorn’s use in music therapy is widespread. The absence of valves or holes mean it requires little fine motor function to play which can make it ideal for use in neurological rehabilitation settings. Children with asthma can find playing such a large instrument empowering and exhilarating and tend to breathe freer and deeper automatically whilst playing, probably due to the alphorn’s great length. For older adults the alphorn comes to the fore in receptive music therapy, often evoking special memories, be it of a childhood in the countryside or of holidays spent in the mountains. People young and old enjoy the thrilling feeling of producing a note on such a large instrument, and improvisation is made simpler by the fact that the alphorn is limited to the natural harmonic series.

The naturally ‘out of tune’ harmonics give the instrument a particular charm, said to be so emotionally evocative that it was prohibited in some circumstances to play an alphorn near swiss soldiers fighting abroad, for fear that they could become overwhelmed by homesickness, desert and go home

For video example featuring these harmonics please scan the QR code.

 

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