EMTC-Bericht

EMTC-Bericht zur GV des SFMT am 14. März 2020 in Bern

Die EMTC-Generalversammlung 2019 hat vom 25.-27. Juni in Aalborg, Dänemark stattgefunden. Nachrichten aus dem Verband in Kürze:

·         Die Türkei ist neu offizielles Mitglied der EMTC. In der Türkei ist Musiktherapie als Beruf offiziell anerkannt, es ist für die Ausübung jedoch notwendig einen Doktortitel zu haben.

·         Das bestehende Core-Board wurde einstimmig wiedergewählt. Es wird gedankt für die gut vorbereiteten und strukturierten Meetings und die klare Moderation. Die wichtigsten Ziele sind das Erstellen der ‘minimal standards for training’ und ‘exploration of creating an European Database of research’.

·         Der Vorstand der EMTC traf sich im letzten Jahr zu Sitzungen mit ECArTE (European Consortium of Arts Therapies Education). Sie sind im Gespräch mit den Kunsttherapie-Verbänden zu Qualitätstandards und Ausbildungsrichtlinien.

·         Der Kontakt und die Zusammenarbeit mit der WFMT (World Federation of MT) soll verbessert werden. Durch die derzeitige Präsidentin Melissa Brotons (Spanien), die ebenfalls Mitglied in der EMTC ist, kann Europa sich zukünftig besser einbringen. Eine Person der General Assembly des EMTC kann zur Mitarbeit in der GA des WFMT vorgeschlagen werden.

·         Der Kontakt zwischen Studierenden und der EMTC soll verbessert werden. Dazu fand in Aalborg innerhalb des offiziellen Kongressprogramms die ConnActionStudentConference statt (www.cmts.info), zu der die Studierenden-Organisation ein Poster erstellt hat. Sie wollen auch die Studierenden untereinander besser vernetzen. Es wird überlegt, ob zukünftig ein studentisches Mitglied an der GA teilnehmen könnte.

·         Die nächste grosse europäische Konferenz von 2022 ist bereits in Planung. Sie wird in Edinborough stattfinden. Die Generalversammlung 2020 wird in Deutschland geplant.

·         Der Verband beschloss zwei Awards für besonderes Engagement für die Musiktherapie in Europa zu verleihen. Eine Auszeichnung ging an Hanne-Mette Ridder (Prof. für MT an der Aalborg University und langjährige Präsidentin der EMTC) für ihre wertvolle Forschung, ihre wichtigen Publikationen und ihre Führungsqualitäten, die für die ganze Community inspirierend sind.

Eine besondere Freude für die Schweiz ist die Verleihung des zweiten Ehrenpreises an Heidi Fausch. Dieser konnte leider aufgrund der Coronakrise nicht, wie geplant, an der SFMT GV Heidi Fausch überreicht werden. So wird dies zu einem späteren Zeitpunkt in kleinerem Rahmen nachgeholt. 

·         Die Ländergruppe Mitte, zu der auch die Schweiz gehört, steht durch regelmässig stattfindende Skype-Sitzungen in guter Verbindung. Der Schwung der vorausgegangenen GA kann auf diese Weise aufgenommen und für einen unterstützenden Austausch genutzt werden. Ein Ziel ist die Sammlung der Leitlinien, die Musiktherapie als Teil der Behandlung empfehlen. Sie sind in Deutschland und in den Niederlanden massgeblich und können auch für die Schweiz eine Rolle spielen.

·         Die Arbeitsgruppe „music therapy & arts therapies“ unterstützt grundsätzlich die Zusammenarbeit zwischen den künstlerischen Therapien. Wir fokussieren dabei die klinische Zusammenarbeit und eine Verbesserung des Austauschs untereinander zum Wohl der Patientinnen und Patienten. Dazu ist der Kontakt zu den 12 europäischen Ländern hilfreich, in welchen die Verbände mit anderen künstlerischen Therapien zusammen arbeiten. In Aalborg wurden im Rahmen einer Roundtable-Veranstaltung die Ergebnisse des Fragebogens zur Zusammenarbeit mit anderen künstlerischen Therapien vorgestellt. 25 Länderverantwortliche haben geantwortet (Mehrfachnennungen waren möglich) und vier interessante Ergebnisse will ich an dieser Stelle zeigen:

·         Rund um den 15. November 2019 wurden zum sechsten Mal in vielen Ländern Veranstaltungen zum European Music Therapy Day unter dem Motto „Beat the drum“ organisiert. In der Schweiz haben mehrere Aktionen stattgefunden. Darunter hat Susanne Korn in den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel einen Tag der offenen Tür mit Infostand, Gruppenimprovisationen und Klangliegenselbsterfahrung für Mitarbeitende organisiert. Diana Ramette-Schneider lud ebenfalls zu einem Tag der offenen Tür für ein breites Publikum in die Räumlichkeiten ihrer Praxis ein. Sie hielt einen Vortrag, bot Gruppenimprovisationen und Selbsterfahrungseinheiten an. In Zürich gab es Information und Workshop für Mitarbeitende in der PUK durch Rahel Roth und in der Reha Rheinfelden wurde über Plakate und spontane Improvisationen auf dem Gang vor den Musiktherapieräumen auf Musiktherapie hingewiesen. Die letzte Aktion war so spontan, dass ich sie nicht mehr auf die Homepage des EMTC stellen konnte... Weitere Informationen und Ideen aus anderen Ländern finden sich auf der EMTD-Homepage https://www.musictherapyday.com

·         Finanzierung der EMTC: Für die Aufgaben der EMTC müssen finanzielle Mittel gefunden werden. Auch die Zeit der Generalversammlung wird als zu knapp empfunden. Mit Ausweitung des Programms müssten aber zwei Übernachtungen finanziert werden, was die Mittel der Organisatoren übersteigt. Seit der Gründung vor 29 Jahren wurde der Länder-Beitrag nicht erhöht.

Es werden Sponsoren auf EU-Ebene angefragt und eine Erhöhung des Beitrags auf 1.5 € pro Mitglied soll in den Verbänden diskutiert werden.

·         Im Frühjahr wird an alle Mitglieder des SFMT ein Fragebogen versendet werden, der gemeinsam von den Ländervertretungen Israel, Deutschland, Spanien, Österreich, Tschechische Republik, Südkorea und Schweiz ausgearbeitet wurde. Die Ergebnisse sollen einen Überblick & Vergleichsmöglichkeiten schaffen über die berufliche Situation der Musiktherapeut*innen in diesen Ländern. Er wird auf Englisch verschickt werden, die offenen Antworten können aber auch in der jeweiligen Landessprache gegeben werden.

Beim SFMT-Vorstand bedanke ich mich ganz herzlich für die Unterstützung der EMTC-Arbeit, für die gute Zusammenarbeit und das mir entgegengebrachte Vertrauen.

 

Beate Roelcke

 

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