Bericht Arbeitskreis Musiktherapie in der Psychiatrie
Am 16. November fand unter dem Motto Musiktherapie und Struktur in Patientenarbeit und Arbeitsumfeld das mit dem Wissen sehr erfahrener und dem Enthusiasmus frisch in den Beruf startender KollegInnen bereicherte Treffen 2018 statt. Nach der Begrüssung durch Annetta Neyenhuys, Leiterin der Medizinisch-Therapeutischen Dienste UPK Basel, referierte Susanne Korn kurzweilig und praxisnah zu Winnicotts Spielentwicklungsmodell und führte unter anderem den Winnicottschen Gedanken aus, dass die Arbeit des Therapeuten dort, wo Spiel nicht möglich ist, darauf ausgerichtet ist, den Patienten aus einem Zustand, in dem er nicht spielen kann, in einen Zustand zu bringen, in dem er (wieder) zu spielen imstande ist.
Das Plenum tauschte sich im Anschluss spontan zum professionellen Umgang mit dem besetzten Begriff des „Spielens“ aus und entwickelte eine dem Tagesmotto würdige Liste von Themen, die neben persönlichen Anliegen, auf die Arbeitssituation in der Psychiatrielandschaft Schweiz fokussierte. Der Wunsch nach Austausch schien derart gross, dass einige KollegInnen dafür auf das gemeinsame Musizieren vor der Mittagspause verzichteten.
Nach einem kurzen Rundgang über das Klinikgelände der UPK Basel wurde konzentriert weitergearbeitet. Die eine Gruppe verschaffte sich am Beispiel von fünf Kliniken einen Überblick über Arbeitsbedingungen, verglich beispielsweise die organisatorische Eingliederung der Musiktherapie in die jeweilige Institution, das Verhältnis der Anzahl zu betreuender Patienten zu den Stellenprozenten, die Art und Intensität der Einbindung in den interdisziplinären Austausch und den Zugang zu Weiterbildungsmöglichkeiten. Die erarbeitete Übersicht der Arbeitsbedingungen in verschiedenen Kliniken und eine Empfehlungsliste zur professionellen Positionierung in der eigenen Institution kann auf der Webseite des SFMT im Mitgliederbereich unter „Arbeitskreis Musiktherapie in der Psychiatrie“ eingesehen werden.
Die zweite Gruppe widmete sich der Herausforderung in der klinischen Arbeit mit Patientenwiderstand und erprobte mögliche Interventionsstrategien. In der Schlussrunde wurden unter anderem vom „freundlichen Annehmen des erlebten Widerstandes“ und dem „Selbstwirksamkeitserleben in der aktiven Verweigerung der Teilnahme“ berichtet.
Ein herzliches Dankeschön an die Basler KollegInnen und die Leitung der Medizinisch-Therapeutischen Dienste der UPK.
Rahel Roth
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